Wir stellen vor: Musiker Neo Kaliske
Wir stellen vor: Musiker Neo Kaliske
Zum ersten Mal bin ich Neo Kaliske und seiner Musik auf dem Westpaket im vergangenen Herbst begegnet. Dort hatte ich auf dem Flohmarkt einen Stand und direkt nebenan haben die Jungs das Publikum mit ihren gefühlvollen Folk-Pop-Songs verzaubert. Von da an war auch ich Fan und der Song „Tu was Du kannst“ hat mich über so einige graue Wintertage gebracht. Seitdem ist viel passiert und Neo Kaliske meldete sich vor ein paar Wochen mit seinem neuen Album „Hinaus ins Blaue“ zurück.
Wir treffen den Leipziger Musiker auf einem seiner Outdoor Konzerte, die er regelmäßig in Parks veranstaltet, um so viele Menschen wie möglich an seiner Musik teilhaben zu lassen.
Wir sprachen mit Neo Kaliske über seine Anfänge in der Musikszene, seine Inspirationen und natürlich das neue Album:
Seit wann machst Du Musik und wie bist Du dazu gekommen eigene Songs zu schreiben?
Als ich 10 war steckte meine Mutter mich in den Thomanerchor und den Gewandhaus Kinder- und Jugendchor. Da bin ich mit 15 abgehauen, habe viel Hip Hop gehört und Graffiti gesprüht. Ich erinnere mich noch wie ich mir meinen ersten 4-SpurRekorder gekauft habe. Freestylen, Texte schreiben und auf Tape aufnehmen hat immer viel Spaß gemacht. Ich bin dann mit großartigen Musikern durch die vielen Musikgenres geschlittert, immer als Frontmann und Sänger. Stoner, Rock und Jazz – alles mal ein paar Jahre, bis ich dann einen Schlussstrich gezogen habe und mich für mich selbst entschieden habe. Dann habe ich begonnen deutsche Texte zu schreiben.
Wie würdest Du selbst Deine Musik beschreiben?
Man muss sich meine Musik einfach anhören. Sie ist mehr ein Lebensgefühl, sich treu zu sein, über seinen eigenen Schatten zu springen, hinfallen und wieder aufstehen, diesmal mit dem richtigen Fuß. Immer wieder ein neuer Versuch nicht stehen zu bleiben. Sich gesund lachen!
Wovon lässt Du Dich inspirieren? Kannst Du kurz beschreiben wie ein Song von Dir entsteht?
Inspiration bietet mir jeder Tag. Musik, Kunst aber auch die kleinen Dinge. Ich freue mich immer wenn es fließt. Aber die richtigen Worte finde ich nicht immer auf Anhieb, eine Melodie, ein Monolog, ein Gespräch hier und da bewirken wahre Wunder. Ich feile viel im Kopf, schreib mal was auf, übe an der Gitarre und singe auf dem Fahrrad oder beim spazieren gehen. Ja, das klappt ganz gut.
Dein neues Album „Hinaus ins Blaue“ ist vor ein paar Wochen erschienen. Wie lange hast Du daran gearbeitet und wo wurde es aufgenommen?
Mein Album ist in Ruhe gereift, sechs Monate lang habe ich mit Freunden Stück für Stück aufgebaut, arrangiert und editiert. Viele gute Menschen haben sich beteiligt und man spürt die Zusammenarbeit, Freude oder Intimität, wenn man sich die Songs anhört.
Das Album ist hauptsächlich im Homerecording entstanden und ich selbst war zu 50% der Produzent. Durch ein großartiges Crowdfunding haben wir 120 Fans und Supporter dazu gewonnen uns finanziell zu unterstützen. Das hat es mir ermöglicht mit einem sehr guten Produzenten aus Leipzig zusammen zuarbeiten. Dadurch kam ein frischer Wind auf die Platte. Michael Boer hat alle Vocals mit mir im Studio aufgenommen und auch die Schlagzeugaufnahmen mit Dominique „Gaga“ Ehlert und der Fanchor der auf dem Album zu hören ist, wurden bei ihm im „ECHOLUX Tonstudio“ hier in Leipzig aufgenommen.
Eine besonders schöne Erfahrung war das Duett mit Pia Allgaier für den Song „Das Herz“ und auch die Aufnahme des Songs „Gemeinsam“, der mit Bratsche und Violine live in einem Take aufgenommen wurde. Das alles hat mich sehr glücklich gemacht. Es ist schön ein Netzwerk hier in Leipzig zu haben.
Welche Pläne hast Du für die Zukunft? Wo können wir Dich noch live hören in diesem Jahr?
Ich werde erstmal mein jetziges Album live spielen und von einem Wohnzimmer zur nächsten Bühne reisen. Videos drehen für die Songs die es verdient haben und Menschen näher kommen die mit meiner Musik etwas richtiges verbinden. Auf jeden Fall ist es ein tolles Gefühl soviel unterwegs zu sein. 160 Konzerte haben wir seit Februar 2012 gespielt und es geht weiter. Ich möchte den Leuten durch die Platte etwas zurück geben und das geht jetzt endlich.
Zum Schluss unsere obligatorische Frage: Was ist Dein Geheimtipp für Leipzig? Wo bist Du am Liebsten?
Ich bin ein riesiger Fan von der Karl-Heine-Straße in Plagwitz. Ich wohne seit 8 Jahren dort und die Stadtteilentwicklung so hautnah mit zu erleben macht mich glücklich. Da geht einiges, wo vorher nur Tristesse und Charme vorherrschten. Vielleicht sehen wir uns dort?
Wir legen Euch ans Herz, eines von Neo Kaliskes Konzerten zu besuchen. Alle Infos, Termine und sein Album findet Ihr auf seiner Homepage.
Helga Steiner
tolle Musik!!!