Wir stellen vor: Modedesignerin Heike Mueller
Am Montag waren wir zu Besuch bei Designerin Heike Mueller vom Label Saxony ducks. Auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei hat Heike ihr eigenes Atelier, in dem sie ihre Kollektionsstücke sowohl fertigt, als auch verkauft. In unserem Interview erfahrt ihr, was die Designerin inspiriert, wie sie auf den Namen Saxony ducks gekommen ist und wo sie in Leipzig am liebsten entspannt.
Heike, erzähl uns doch mal von Beginn an, wie du Designerin geworden bist!
Mein Diplom machte ich 1999 an der Kunst- und Design Hochschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale. Im gleichen Jahr ging ich nach Wien, um als Schneiderin zu arbeiten. Meine erste Station war in einem kleinem Modeatelier namens Modus Vivendi im 7. Bezirk. Dort habe ich von der Pike an alle Tricks und Kniffe des Nähens gelernt. Danach war ich bei Mode Mühlbauer als Einkäuferin und Filialleiterin regelmäßig auf allen wichtigen europäischen Modemessen vertreten. Auch eigene Kollektionen und Kunstprojekte sind in dieser Zeit entstanden. Internationale Erfahrungen konnte ich sammeln, als ich 2004 in Los Angeles für den berühmt berüchtigten Regisseur Paulus Manker arbeitete. Im Jahr 2012 war es dann soweit und ich verwirklichte meinen Traum und gründete mein Modelabel Saxony ducks.
Du hast 11 Jahre lang in Wien gelebt. Wie kam es dazu, dass du zurück nach Leipzig gekommen bist?
Ich bin der Liebe wegen zurück nach Leipzig gezogen. Mein jetziger Mann war es, der mich zurück in meine Heimat geholt hat.
Seit wann bist du in der Spinnerei ansässig und mit wem teilst du dir ein Atelier?
Ich wollte schon immer in der Spinnerei arbeiten: hier ist ein kreativer Ort, um sich mit Gleichgesinnten voll und ganz auf seine Arbeit zu konzentrieren. Seit 2011 teile ich mir das Atelier mit Angela Wandelt und ihrem Label Gela-Huete.
Wie bist du auf den Namen Saxony ducks gekommen?
Das Wort Saxony steht für einen besonderen Wollstoff aus Schottland, welchen ich hauptsächlich in meinen Kollektionen verarbeite. Er kam im neunzehnten Jahrhundert aus dem königlichen Sachsen auf die britischen Inseln. Das Wort ducks ist im Englischen die liebevolle Bezeichnung für Mädchen. Daraus ergab sich das Wortspiel Saxony ducks.
Mit welchen Materialen arbeitest du am liebsten?
Natürlich mit dem Saxony aber auch mit Wolle, Seide, schottischem, handgewebten Harris Tweed, irischem Leinen und Naturmaterialien mit Charakter. Alles im allem mit Materialien, die schön altern. Die Qualität des Materials spielt bei Saxony ducks eine zentrale Rolle. So sind die Wollstoffe handverlesen aus kleinen schottischen Webereien oder bayrischen Lodenmanufakturen.
Was hast du für den Sommer geplant?
Ich plane weitere Stücke anzufertigen, um den Weg zu einer vielfältigen Basiskollektion zu ebenen. Ein großes Thema wird unter anderem die klassische Bluse sein.
Was bedeutet Mode für dich?
Mode bedeutet für mich ganz klar Individualität. Ich bin niemand, der mit den Trends geht; ich denke eher ich setze selbst einen Trend mit den besonderen Materialen, die ich nutze. Mode bedeutet für mich Natürlichkeit der Stoffe und Nachhaltigkeit in der Herstellung. Ich setze auf einen hohen Qualtiätsanspruch.
Wovon lässt du dich inspirieren?
Meine Inspiration kommt eher aus der Vergangenheit, z.B. aus alten Katalogen, Zeitungsausschnitten und Filmen. Auch Herrenmode, Uniformen und Trachten liefern mir Inspiration für meine Kollektion.
Was wünschst du dir für die Zukunft für Saxony ducks?
Ich wünsche mir, weiter mit meinem hohen Qualitätsanspruch an Material, Schnitt und Produktion zu arbeiten. Außerdem möchte ich weiterhin in der Spinnerei mit wunderbaren Mitarbeitern und Kollegen produktiv tätig sein. Eventuell setze ich mich sogar an die Pläne einer Herrenkollektion.
Wo ist dein Lieblingsplatz oder -ort in Leipzig?
Die Leipziger Seenlandschaft und der bunt schnatternde Ententeich im Leipziger Zoo.
Besucht Heike in ihrem Atelier auf dem Spinnerei Gelände:
Saxony ducks
Spinnereistraße 7, Halle 21/EG, 04179 Leipzig