Wir stellen vor: Musiker Joshua
Leipzig gilt seit jeher nicht nur als Messe- sondern auch als Musikstadt. Schon früher und auch noch heute ist die Stadt voller junger, aufstrebender und innovativer Musiker. Zu ihnen gehört auch The Road up North aka Joshua Lutz, der mit seiner neuen EP „FLORA“ frische Grooves nach Leipzig bringt.
Vor drei Jahren kam er von Weimar nach Leipzig, um an der HMT zu studieren und spezialisiert sich seitdem auf klassische Schlagwerkinstrumente. Doch Josh spielte nicht nur für ein Jahr im Gewandhausorchester, sondern ist auch selbst musikalisch kreativ. Die Musik steckt ihm einfach im Blut. Seine musikalische Perspektive ist jedoch nicht nur auf die Klassik beschränkt – Joshua möchte die Welt in all ihren Facetten hörbar machen. Somit schafft er es in seiner ersten EP „FLORA“ eine Blume wachsen zu hören oder schlichte Stadtgeräusche mittels Musik zu malen.
Wir haben Joshua getroffen und konnten dem sympathischen Newcomer ein paar Fragen zu seiner EP und seinen Plänen für die Zukunft stellen.
Joshua, wie sah Dein Weg bisher aus?
Mein Weg führte mich nach dem Abitur in Weimar direkt an die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Die Ausbildung ist rein orchestral und nach einer Weile stellte ich fest, dass diese Richtung nicht meinem Stil und meiner Leidenschaft, mich musikalisch auszudrücken, entspricht. Mein persönlicher Weg geht daher eher weg vom puren klassischen Spiel im Orchester. Seit ich 15 Jahre alt war, produziere ich nebenbei auch selbst Musik. Das Gefühl etwas eigenes zu machen und sich frei zu entfalten, fühlt sich einfach besser an. Also nahm ich mir ein Urlaubssemester, begann zu reisen, ließ mich in Südafrika inspirieren, richtete mir danach ein kleines Studio ein und fing an zu produzieren.
Was macht Deine Musik aus und wie zeigt sich dies in Deiner neuen EP „FLORA“?
Nach der Entstehung der ersten EP habe ich erstmal keine bestimmte Musikrichtung für mich bestimmen können. Sie ist ein Mix aus Hip Hop, langsamen Grooves, Jungle und Drum’n’Bass Einflüssen. Außerdem gibt es musikalische Einwirkungen aus Großstädten und der urbanan Szene. Dafür sample ich zum Beispiel alte Kartons von der Straße oder fange Geräusche aus dem urbanen Leben ein. Meistens habe ich einen Klang und einen Sound im Kopf und so beginne ich meine Geschichte zu erzählen, die sich dann zu einem Track und am Besten natürlich zu einem Album entwickelt. Dies kann man sehr gut in der Flora EP hören. Jeder Track auf dem Album erzählt seine eigene kleine Geschichte. Ich war von meiner dreiwöchigen Südafrikareise unglaublich inspiriert und durfte mit vielen Musikern aufnehmen und konnte dadurch neue musikalische Ausdrucksweisen kennenlernen.
Wie lange hast Du an „FLORA“ gearbeitet?
Mein Schaffensprozess ist von meiner Tagesform abhängig. Manchmal habe ich keine Muse oder keinen Bock, dann geht auch nichts. Über Weihnachten hatte ich allerdings voll den Flow und es kam einfach über mich. Normalerweise legt man die Tracks für 2 Wochen weg und überarbeitet sie später noch mal. Das Album Flora mit seinen 4 Tracks ging allerdings relativ schnell und hat nur 4 Wochen gedauert.
Hat es lange gedauert ein Label zu finden?
Das war ganz lustig, denn auf meiner To-Do-Liste für 2015 stand „Demo verschicken“. Kurz vor Weihnachten schrieb mich, obwohl ich noch keins verschickt hatte, ein junges Label aus Manchester an und wollte mit mir eine Platte produzieren. Das Angebot habe ich sofort angenommen, da die Jungs auf die gleiche Art von Musik stehen wie ich. Es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten.
Welche Pläne hast Du für die Zukunft?
Ich möchte mit „The Road up North“ meinen eignen Weg finden, viel reisen und neue Städte entdecken. Jede Station soll ihr eigenes Album und dadurch ihren eigenen Sound bekommen. Ich erhoffe mir eine musikalische Weiterentwicklung, daher auch mein Künstlername „The Road up North“ – jedes Album soll einfach noch ein Stück besser werden. Zur Zeit arbeite ich an meinem nächsten Album, es wird „Higher“ heißen und entsteht zu einem Film von meinem Kumpel und Mitbewohner Birk Poßecker. Es geht in die nordische Richtung, eine Anlehnung an den Film Into the Wild.
Du bist jetzt schon ein paar Jahre in Leipzig, hast Du einen Lieblingsort, an dem Du gern bist?
Ich bin zum Einen total gern bei mir zu Hause und zum Anderen mag ich das Café Orange auf der Karli. Ein guter Ort zum Arbeiten und um die Leipziger durch die großen Fensterscheiben zu beobachten. Dabei setze ich mir am Liebsten meine Kopfhörer auf und bastel an neuen Beats.
Vielen Dank an Joshua für das inspirierende Interview. Es ist immer wieder eine wahre Freunde mit so kreativen Menschen, wie ihm zusammen zu kommen. Wir freuen uns schon auf sein nächstes Album mit neuen Beats und einem frischen Sound und wünschen Josh für seinen Weg noch viele spannende Neuentdeckungen. Und wie Joshua jetzt sagen würde „Love, Peace and Harmony“! 😉
Wenn Ihr mehr von „The Road up North“ hören wollt, schaut einfach mal auf Soundcloud vorbei.
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