Wir stellen vor: Michael Haase vom CityBootCamp
Sind Euch auch schon die vielen Trainingsgruppen in unseren Parks aufgefallen? Uns schon! Direkt auf den Wiesen des Clara-Zetkin-Parks wird täglich trainiert, geschwitzt und geflucht. Wir haben uns schlau gemacht, um zu erfahren wer sich hinter dem Projekt Sport in freier Natur verbirgt. Schließlich haben wir Michael Haase, den Inhaber und Trainer vom CityBootCamp, zum gemütlichen Frühstück in der Louise getroffen, um ihm einige Fragen zu stellen.
Micha, wie ist Dein beruflicher Werdegang und was hat Dich dazu bewogen das CityBootCamp zu gründen?
Studiert habe ich Sportwissenschaft in Leipzig. Während des Studiums habe ich ein Praktikum bei SC DHfK Leipzig e.V. gemacht. Im Anschluss daran war ich Bereichsleiter Fitness sowie Leiter des Kindersportzentrums des SC DHfK. Parallel dazu habe ich in Jena ein berufsbegleitendes Studium im Bereich „MBA Sportmanagement“ erfolgreich abgeschlossen. Der Drang meine eigenen Ideen umzusetzen, ohne jemanden fragen zu müssen, war für mich schon immer erstrebenswert. Der Entschluss mich selbst zu verwirklichen kam dann im Jahr 2011, als ich das CityBootCamp gründete.
Welche Passion verfolgst Du mit dem CityBootCamp und was sind deine Inspirationsquellen?
Ich verfolge mit voller Überzeugung die Passion, dass man nur mit dem Körpergewicht effektiv und effizient den ganzen Körper trainieren kann. Menschen dabei zusammenführen, sie zu motivieren und jeden besser, fitter und gesünder zu machen. Dafür gibt es unsere sechs CityBootCamp Prinzipien. Meine Inspirationsquellen sind sehr vielschichtig. Zum einem hole ich sie mir von erfolgreichen Persönlichkeiten und zum anderem von dem Hedonismus, dem Vereinsgedanken der Lehre und Forschung. Aber auch in der Motivationspsychologie.
Was treibt die Leute an, draußen Sport zu machen, egal ob bei Sonne, Regen oder Schnee?
Es ist die Gemeinschaft, die soziale Interaktion, andere Sportler kennen zu lernen und vor allem die Herausforderungen gemeinsam zu meistern und sich ein Timeout vom Alltag zu nehmen. Die meisten Teilnehmer sitzen den ganzen Tag drinnen – zumindest den Sport wollen sie dann draußen machen. Getreu unserem Motto „Wir machen´s draußen“.
Was ist deiner Meinung nach das effektivste Training, um an seiner körperlichen Fitness zu arbeiten?
Pauschal immer schwer zu beantworten, da jedes Individuum andere Voraussetzungen, Motive und Zielstellungen mitbringt. Unser Trainingssystem ist definitiv eines der komplettesten Systeme die ich kenne. Wir haben es geschafft, viele unserer Teilnehmer in die Form ihres Lebens zu bringen. Man sagt ja auch, dass man durch Sport geistig fit bleibt! Das ist durch Studien belegt. Es steigt beispielsweise die Sauerstoffversorgung des Gehirns.
Was sind deine Tipps, um Sport und Ernährungsumstellung in den Alltag zu integrieren? Und wie ist ein langanhaltendes Ergebnis zu erreichen?
Klare und einfache Regeln aufstellen, so etwas wie ein 5 Punkte Plan. Zu Beginn ist nix perfekt, man wächst immer mit seiner Aufgabe. Gut ist es, sich soziale Unterstützung zu suchen. Ein Tipp von mir: feste Rituale in den Tag integrieren, z.B. aktivierende Übungen nach dem Aufstehen. Auf jeden Fall auch Ziele konkret formulieren, aufschreiben und immer im Blickfeld haben.
Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Ein weiterer Ausbau des CityBootCamp mit seinen klassischen Kursen in den Parks, jedoch nicht um jeden Preis. Ich möchte, dass die hohe Qualität gehalten wird. Weitere Tätigkeitsfelder sollen ausgebaut und entwickelt werden. Das Teambuilding, Firmensport sowie Athletiktraining für Einzelathleten und Mannschaftssportarten. Die Weiterführung des Projektes „Sport für übergewichtige Jugendliche“ in Kooperationen mit der Uniklinik Leipzig (www.movehit.de). Langfristig ist das Schaffen eines „Zuhauses“ in Form eines eigenen Objektes in Leipzig geplant, in welchem wir alle unsere Angebote vorantreiben können: Sportkurse, Firmensport, Teambuilding, Athletiktraining, Personal Training, Kindersport. Proaktiv zu werden. Unser „Ökologisches Bewusstsein“ noch mehr zu propagieren. In naher Zukunft sind gemeinsame Projekte mit der Stadt Leipzig und dem Leipziger Gartenprogramm geplant.
Was ist dein Lieblingsort/platz in Leipzig, um Dir einfach mal eine Pause zu gönnen?
Als Teilnehmer in einem CityBootCamp Kurs in Leipzigs tollen Parks. Starbucks Grimmaische Straße früh morgens – wenn alle in die Innenstadt auf Arbeit hetzen. Ein einsames Fleckchen an einem der wunderschönen Seen in der Nähe von Leipzig.
Wir danken Michael für das Interview und wünschen ihm für seine Projekte viel Erfolg. Vielleicht sieht man demnächst auch uns mal im Clara-Zetkin-Park schwitzen und fluchen. Sport frei!
Bilder von Nick Putzmann