Wir stellen vor: Sängerin June Cocó aus Leipzig
Das erste Mal live erlebt, haben wir Musikerin June Cocó aus Leipzig beim City Crash 2015 im Werk 2. Damals stand sie im Glitzerkleidchen und mit extravagantem Federschmuck auf dem Kopf auf der Bühne und hat das Publikum mit ihrer klaren, einnehmenden Stimme und ihrer positiven Ausstrahlung verzaubert. Letzten Sommer haben wir June dann wieder live gesehen – diesmal auf der Sommerbühne Leipzig, wo sie das erst noch schüchterne Publikum zum Schmelzen gebracht und nach einer Weile sogar zum Mitsingen animiert hat.
Kurzum: wir sind Fans von June Cocó und haben uns sehr gefreut, als wir erfahren haben, dass sie 2018 ein neues Album rausbringen wird. Als kleinen Vorgeschmack hat June kürzlich die Single „Paperskin“ veröffentlicht und ist aktuell auch auf einer kleinen Release Tour unterwegs. Wir haben das zum Anlass genommen, um June Cocó ein paar Fragen über ihre neue Arbeit, Erlebnisse auf Konzerten und ihre liebsten Orte in Leipzig zu stellen. Here you go:
Wie begann Deine Liebe zur Musik?
Ich habe angeblich schon als ich ganz klein war Schränke ausgeräumt, um auf Töpfen herum zu trommeln und gesungen. So richtig hat alles mit dem Klavier angefangen. Beethovens „Für Elise“ – das wollte ich unbedingt lernen auf dem Klavier meiner Kindergartenfreundin. Dann habe ich mit 6 Jahren Unterricht bekommen und durfte „Für Elise“ auch weiter probieren, da gab’s kein – „das kannst du noch nicht“ – das war super!
„Ich habe angeblich schon als ich ganz klein war Schränke ausgeräumt, um auf Töpfen herum zu trommeln.“
Was war Dein schönstes Erlebnis während eines Konzerts?
Ich finde es immer schön, wenn ich mit der Band eins werde, Leute tanzen und ich merke wie der Zauber entsteht. Um diese Magie im Raum geht es mir und Energie-Austausch. Meist habe ich nach dem Konzert viel mehr Energie als vorher und wenn Leute nach dem Konzert zu mir kommen und genau das bestätigen, dass sie glücklich sind und in eine neue Welt driften konnten durch die Musik, dann bin ich happy. Ich habe ein Buch in dem die Konzertbesucher ihre Eindrücke festhalten können – das wirft mich manchmal um vor Freude, wenn ich das lese!
Hast Du ein musikalisches Vorbild?
Ein einziges nicht. Dazu habe ich zu viele unterschiedliche Phasen der Begeisterung erlebt und bin in unterschiedliche musikalische Universen eingetaucht und tue das noch immer. Also viele welchselnde, bestimmt prägende. Toll finde ich immer Leslie Feist, Prince, Björk aber auch Kate Bush – weil sie so eine Art Pioniere sind indem was sie machen. Wenn ich darüber spreche, fallen mir gleich noch ganz viele andere Namen ein… Ich unterscheide auch zwischen Vorbildern im Songwriting, Sound-Kreiieren, Berühren und Stil-Ikonen-Dasein. Meist ergänzt sich das und ist eins bei den Musikern die mich beeindrucken. Eine Art Gesamtkunstwerk.
Was inspiriert Dich?
Natur inspiriert und erdet mich. Gute Luft atmen, Lauschen, lange Spaziergänge und viel Bewegung, vor allem Tanz. Seitdem ich 5 bin mache ich Ballett, generell inspiriert mich Tanz unterschiedlicher Art, Reisen und Begegnungen.
Was würdest Du machen, wenn Du keine Musikerin wärst?
Momentan gibt es für mich keinen schöneren und spannenderen Beruf, deshalb ist es schwierig zu beantworten. Vielleicht Psychologin, Ernährungsberaterin, Tänzerin oder Yoga-Lehrerin?
„Alle meine Songs sind wie gute Freunde. Ich möchte keinen missen.“
Auf welchen Deiner Songs bist du besonders stolz?
Gerade ein bisschen auf „Paperskin“, weil so tolle Sachen damit passieren, ich so tolles Feedback bekomme und der Song hoffentlich noch weite Kreise zieht. Auf das Video bin ich auch stolz. Aber auch „Rain Falls“ und die Songs vom ersten Album. Sie sind alle wie gute Freunde, da möchte ich keinen missen.
Wir haben in Deinen aktuellen Song „Paperskin“ reingehört. Was ist die Geschichte dahinter?
„Paperskin“ geht unter die Haut. Der Song erzählt eine Love-Story, die bleibende, schmerzhafte Spuren hinterlassen hat. Es gibt kein Gegenmittel – nichts, was getan werden könnte, um diese Spuren zu verwischen oder auszulöschen. Also heißt es: akzeptieren, dass etwas zurückbleibt und mit diesem Bewusstsein weitermachen. Ich glaube das hat jeder schon einmal mit einer Person, einer Situation oder einem persönlichen Laster erlebt…
„Paperskin geht unter die Haut und erzählt eine Love-Story, die bleibende, schmerzhafte Spuren hinterlassen hat.“
„Paperskin“ gehört zu Deinem Album „Wings“. Wann hören wir mehr Songs davon?
Sehr bald. Es gibt bereits ein Video für einen weiteren Song den ich im Juni veröffentlichen werde. Und die Musik für das zweite Album ist fertig! 11 weitere Songs sind in der Pipeline und ich kann es kaum erwarten, alle neuen Songs endlich zu veröffenltichen. Das Album „Wings“ kommt im Herbst.
Können wir Dir auch bald live zuhören?
Ja, in Leipzig spiele ich am 08. Juni im Horns Erben ein Solo-Konzert und am 04. Oktober ist großes Release-Konzert mit Band und Special Guests im Werk II.
Wo ist Dein liebster Ort in Leipzig?
Ich fahre unglaublich gerne von der Innenstadt an den See. Und zwar via Fahrrad. Unser Proberaum/Studio ist in Plagwitz und von dort aus durch den Park in Kleinzschocher durch den Wald Richtung Markkleeberg – der Weg ist wunderschön. Als Park an sich mag ich das Rosental sehr gerne. Ein Besuch auf dem nahe gelegenen „Wackelturm“ lohnt sich wegen des Blicks über die Stadt.