LAYERS Buchclub – Tipps gegen Lesemüdigkeit

Auch unsere Kolumnistin hat mal eine kleine Flaute

Es kommt selten vor, aber auch mir passiert es mal, ich habe eine Leseflaute! Nicht unbedingt hilfreich, wenn die nächste Buchkolumne vor der Tür steht und ich händeringend nach einem Thema suche. Dementsprechend leide jetzt nicht nur ich an meiner mangelnden Motivation zu lesen, sondern ihr als LeserInnen werdet auch mit reingezogen. Allerdings nicht komplett grundlos, denn vielleicht macht es auch ein bisschen Mut, wenn selbst eine Vielleserin mal keine Lust aufs Lesen hat.

Im ständigen Wandel: Lesemarathons und Leseflauten

„Also ich würde das nicht schaffen“ und „Wie kannst du nur so viel lesen“. Zwei gängige Sätze, die ich immer wieder aus meinem Bekanntenkreis oder von Fremden höre, wenn ich erzähle, dass ich jährlich 52 Bücher lesen möchte. Also mindestens eins pro Woche. Für viele eine ordentliche Hausnummer. Wenn ich allerdings manchmal bei Bookstagram oder Threads lese, was andere so schaffen, muss ich schlucken. Nicht selten wird da von der doppelten Summe von Büchern gesprochen. Das finde dann auch ich krass.

Wenn ich es also umdrehe, kann ich mir gut vorstellen, dass für einige die Zahl 52 auch schon erschlagend klingt, wenn man selbst vielleicht nicht so viel liest. Ich habe schon immer sehr gerne und vor allem viel gelesen. Ich frage mich manchmal, wie meine Eltern das eigentlich finanziert haben. Ich erinnere mich an Geburtstage oder Weihnachtsfeste, wo ich drei Bücher der Reihe „Das magische Baumhaus“ bekam und diese innerhalb weniger Stunden weg zischte. Gleichzeitig gibt es bei mir auch immer wieder Phasen, wo ich nicht so recht zum Lesen komme. Die Gründe sind vielfältig und reichen von Stress oder vielen Verabredungen, bis hin zum Mangel der passenden Lektüre.

Zum Glück habe ich ein paar Tipps für euch, um der Leseflaute zu entkommen oder vielleicht sogar zum ersten Mal so richtig ins Lesen zu kommen.

Tipps gegen die Leseflaute

Sich bewusst Zeit zum Lesen nehmen

Ich habe feste Zeiten in meinem Alltag, in denen ich lese. Das sind zum einen Nachrichten am Morgen übers Handy oder auch analog und zum anderen abends vor dem Schlafengehen mein aktuelles Buch. Aber auch so kann ich es empfehlen, sich bewusst Zeit zum Lesen zu nehmen. Ich habe beinahe den Eindruck, man muss das Lesen wieder bewusst trainieren und stärken wie einen Muskel, denn der Griff zum Handy ist oft so verlockend. Vielleicht fängt man erstmal mit 15 Minuten lesen ohne Unterbrechung an und wer weiß, eventuell läuft es ja so gut, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will.

Die Wahl der richtigen Lektüre

Meine Leseflauten sind eng daran gekoppelt, was ich gerade zu lesen habe. Wenn ein Buch mich nicht wirklich berührt, kann das Lesen so unfassbar zäh werden. Da hilft es nur in die Lieblingsbuchhandlung oder Bücherei zu gehen, ausgedehnt zu stöbern und ein oder zwei Bücher mitzunehmen, die einen so richtig ansprechen. Oft hilft der Wechsel der Lektüre schon, die Leseflaute zu durchbrechen.

Zwei Neuerscheinungen, die aus der Leseflaute helfen können: Gerade ist mit „Intermezzo“ der neue Roman der Bestsellerautorin Sally Rooney erschienen. Nicht ganz frei von Kontroversen (ich denke hier an ihre Ablehnung, ihre Romane ins Hebräische zu übersetzen und die Unterstützung der BDS-Bewegung) ist die irische Autorin mit Sicherheit, auf der anderen Seite ist sie ein Garant für Unterhaltungsliteratur unserer Generation.

Coco Mellors Roman „Cleopatra und Frankenstein” ist bei uns eingeschlagen wie eine Blitz. Zum Glück ist mit „Blue Sisters“ ihr zweiter Roman erschienen, welcher sehr positiv bei Bookstagram aufgenommen wurde. Inhaltlich geht es um drei Schwestern, die in New York zusammenkommen, über die Lücke, welche der Tod ihrer vierten Schwester verursacht hat, trauern und den Versuch den Verkauf ihres Elternhauses zu verhindern. Angefüllt wird das Ganze mit viel Liebe, Warmherzigkeit und spannenden Figuren.

Sich einem Buchclub anschließen

Sowohl analog als auch digital zum Beispiel bei Instagram gibt es Buchclubs. Oftmals hilft der selbstgewählte soziale Druck dabei, sich mit einem Buch auseinanderzusetzen und manchmal ist es in der Gruppe einfach auch viel schöner. In vielen Städten gibt es auch Silent Reading Clubs oder Parties, wo man sich mit anderen in gemütlicher Atmosphäre trifft, und gemeinsam in Ruhe liest.

Akzeptanz

Wenn all das nicht funktioniert, hilft nur noch Akzeptant. Es gibt Dinge, die kann man manchmal nicht ändern und vielleicht liegen die Ursachen auch ganz woanders. Bei mir ist noch jede Leseflaute zu Ende gegangen und ich bin sicher, dass es völlig normal ist, ein kleines Auf und Ab im Leseverhalten zu haben.

Habt ihr noch weitere Tipps, die ihr der Liste hinzufügen möchtet? Ich bin sicher, wir alle würden uns freuen!

Lynn verschenkt prinzipiell immer Bücher zu Weihnachten, Geburtstagen und anderen Anlässen. Sie liebt es, andere an ihren Lesefreuden teilhaben zu lassen und sich zu überlegen, welche Bücher wohl gut in die jeweilige Lebenssituation des Beschenkten passen könnten. Ihre liebsten Neuentdeckungen und lieb gewonnenen Klassiker teilt sie in ihrer LAYERS Buchkolumne, die ihr euch auch gerne von Lynn persönlich vorlesen lassen könnt.

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