Glückskind – Flying Yoga & Flying Pilates

Wir stellen vor: Flying Yoga und Pilates Trainerin Nelly Flieger

Bitte verzeiht es uns, aber diese Vorlage können wir einfach nicht ungenutzt lassen. Yoga- und Pilates-Trainerin Nelly Flieger macht ihrem Nachnamen alle Ehre, wenn sie verknotet in einem leuchtend lilafarbenen Tuch, das an einem Holzbalken befestigt ist, durch ihr Studio schwebt. 2016 war für Nelly ein echtes Glücksjahr! Aus Hamburg kehrte sie in ihre Heimatstadt Leipzig zurück und eröffnete ihr eigenes (Flying) Yoga- und Pilatesstudio Glückskind.

Uns lud Nelly, die seit 2011 als Yoga- und Pilates-Trainerin arbeitet, zu einer Probestunde ein und wir geben es zu, wir waren ziemlich gespannt, wie sich „Yoga im Tuch“ anfühlt. Eines ist klar: ängstlich sollte man nicht sein und wer, wie wir, schon ein wenig Erfahrung im Yoga, Pilates oder Geräteturnen mitbringt, dem fällt die erste Stunde im Tuch ein wenig leichter. In Nellys lichtdurchfluteten Studio direkt unter dem Dach einer zauberhaften alten Villa in Zentrumsnähe beginnen wir unsere Flying Yoga Einheit sitzend in den fast drei Meter langen Tüchern, die wir einmal komplett um uns herum hüllen. Wir fühlen uns sofort geschützt und geborgen wie in einem Kokon oder dem Inneren einer Blüte. Der erste Eindruck: Ziemlich cool und ziemlich anders als normales Yoga auf der Matte.

Es geht weiter mit dem Sonnengruß, natürlich einer Variante, die das Tuch einen Teil werden lässt, und den unterschiedlichsten Asanas (so nennt man die Stellungen im Yoga). Uns fällt auf: einige Übungen fallen leichter, andere sind intensiver mit dem Tuch, in dem man wahlweise liegt, sitzt, steht oder auch mal kopfüber hängt. Was in den ersten Minuten noch Überwindung kostet, fällt nach kürzester Zeit gar nicht mehr schwer und am Ende der Stunde lassen wir uns kopfüber von den Tüchern baumeln, die nur einmal um unsere Beine geschlungen sind. Nicht nur das Tuch gibt uns die nötige Portion Sicherheit, die wir brauchen, um uns ganz fallen zu lassen, sondern auch Nelly selbst ist immer zur Stelle, unterstützt und motiviert uns noch einen Schritt weiterzugehen. Unser Highlight: die Tiefenentspannung zum Schluß. Liegend und sicher eingehüllt in das Tuch schweben wir ganz leicht und schwerelos in der Luft. Über uns ziehen die Wolken am strahlend blauen Himmel vorbei, den wir durch das große Dachfenster über uns beobachten können. Irgendwann fallen die Augen aber wie von selbst zu und wir würden am Liebsten nie wieder aus diesen Tüchern herauskommen.

Über seine eigenen Grenzen gehen, oder besser gesagt schweben, und gleichzeitig abschalten und entspannen – eine Kombination, die unsere Endorphine fröhlich sprudeln lässt. Jetzt wissen wir, warum Nelly sich selbst als Glückskind bezeichnet und uns die ganze Zeit über mit ihrem positiven Strahlen beeindruckt! In unserem Interview verrät Nelly, was sie eigentlich gelernt hat, welche Vorteile Flying Yoga und Pilates mit sich bringen und wo ihr persönlicher „happy Place“ in Leipzig ist.

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Nelly, Du bist letztes Jahr von Hamburg nach Leipzig gekommen. Hast Du Dich bewusst für Leipzig entschieden?

Ich komme aus Leipzig, bin hier geboren und aufgewachsen. Ich habe schon lange nach etwas gesucht, was mich wieder nach Leipzig bringt. Und dann war es letztes Jahr eben soweit und jetzt gibt es ein Flying Yoga und Pilatesstudio in Leipzig.

Beginnen wir von vorn. Seit 2011 bist Du Yogatrainerin. Was hast Du vorher gemacht?

Ich bin eigentlich Ingenieurin für Verpackungstechnik und habe aber schon als Jugendliche hier in Leipzig Kindertanz unterrichtet und darüber hinaus eine Aerobic-Ausbildung absolviert und viele andere Fitness-Ausbildungen. Nach meinem Studium dachte ich „Hm, du bist zwar Ingenieurin, aber eigentlich ist das nicht das, was du machen möchtest!“ Und dann bin ich erstmal ein paar Jahre in den Robinson Club als Personal- und Fitness-Trainerin gegangen. Danach habe ich wieder drei Jahre in meinem eigentlichen Job gearbeitet und Anfang 2016 entschieden, dass Leipzig unbedingt ein Flying Yoga und Flying Pilates Studio braucht.

„Hm, du bist zwar Ingenieurin, aber eigentlich ist das nicht das, was du machen möchtest!“

Seit wann arbeitest du mit den Tüchern?

Ich habe die Tücher zum ersten Mal im Robinson Club kennengelernt, vor sechs Jahren. Da kam der Trend des Aerial Yoga beziehungsweise Anti-Gravity Yoga, wie man es eigentlich nennt, gerade in den deutschen Großstädten an. Ich habe das dann mal ausprobiert, um mitreden zu können und fand es von Anfang an ganz toll. Ich habe damals bereits seit vielen Jahren Yoga und Pilates gemacht und fand die Tücher als Ergänzung super und irgendwann wurden die Konzepte auch ausgefeilter, so dass es eben auch ein Training im Tuch ist und nicht nur ein „Rumhängen“. Ich habe erst die Pilates-im-Tuch-Ausbildung gemacht und dann Anfang 2016 noch die Yoga-im-Tuch-Ausbildung.

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Nellys Studio in einer wunderschönen alten Villa in Zentrumsnähe. Die Balken hat sie extra hinein bauen lassen.

Also gibt es spezielle Ausbildungen für die Tuch-Variante?

Ja. Das ist auch gut so, wenn man weiß, was passiert oder was passieren kann. Jeder Mensch ist anders, daher ist es gut, wenn man das Konzept aus der Theorie gelernt hat. Voraussetzung ist natürlich immer eine Yoga- bzw. Pilatesausbildung.

Aus welchem Material sind die Tücher? 

Die Tücher sind aus Lycra, das ist dieser Sporttrikot-Stoff. Eigentlich kommen die Tücher aus der Artistik, man kennt sie eigentlich als Vertikaltücher. Das Tuch ist 2,80 Meter tief und knapp 4 Meter lang, damit man auch darin schaukeln kann.

„Das Tuch fungiert als Helfer in vielen Asanas.“

Was ist das Besondere am Yoga mit den Tüchern? Wo liegt der Unterschied zur herkömmlichen Variante?

Das Tuch fungiert als Helfer in vielen Asanas, weil oft einfach die Schwerkraft wirkt und man gehalten wird. Dadurch ist es auch gelenkschonender in vielen Asanas. Aus diesem Grund ist es auch für Menschen mit Übergewicht eine super Alternative. Alle Übungen zur Balance und Kräftigung sind dafür wesentlich anstrengender und effizienter im Tuch, die Tiefenmuskulatur wird mehr angesprochen als klassisch auf der Matte. Besonders schön ist vor allem auch die Möglichkeit zur hängenden Position, die für die Wirbelsäule sehr wertvoll ist. Die geht im Tuch ganz einfach, während den meisten Menschen ein Handstand auf der Matte eher schwerfällt.

Die Entspannungsübungen haben eine enorme Wirkung im Tuch, man fühlt sich ein bisschen wie in einer Blüte, sehr behütet. Gibt es bei der Entspannung auch Unterschiede zum normalen Yoga?

Auf der Matte ist es natürlich oft so, dass man sich vergleicht: „Oh die neben mir kann noch weiter, oh die kann noch länger halten…“ Das hat man im Tuch einfach nicht. Direkt zu Beginn machen wir einmal die Übung „mit der Blüte“ und sind sofort ganz bei uns. Man kann tatsächlich besser abschalten im Tuch.

Wie oft empfiehlst du, Yoga zu machen, damit auch wirklich der Anti-Stress-Effekt eintritt?

Ich bin überzeugt davon, dass es hilft, wenn man jeden Tag etwas macht, das muss auch nicht immer im Tuch stattfinden. Grundsätzlich gilt natürlich: einmal ist besser als kein Mal und am Besten so oft wie möglich. Bei Manchen genügt es auch einmal in der Woche etwas zu tun, um runterzukommen.

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Du bietest unterschiedliche Kurse an. Wie genau sehen die aus?

Es gibt natürlich – ganz klassisch – Yoga und Pilates auf der Matte. Dann gibt es die Flying Kurse und das Yogalates, bei dem ich Yoga und Pilates auf der Matte kombiniere. Beim Flying Fitness mixe ich die beiden Flying-Varianten, da liegt der Fokus dann weniger auf der Atmung, sondern mehr auf dem Athletischen, was gerade Männer anspricht.

Kommen denn viele Männer zu dir?

Hin und wieder nehmen auch Männer an den Kursen teil, ja. Aber viele trauen sich vielleicht nicht unbedingt in Kurse, die aktuell zum Großteil von Frauen besucht werden. Deshalb wird es 2017 vielleicht einen Kurs speziell für Männer geben.

„Glück bedeutet für mich Yoga, Ernährung, Sport, Fitness.“

Woher kommt der Name „Glückskind“?

Den Namen gibt es schon ganz lange für mich. Ursprünglich sollte das mal der Name für meinen Blog werden, den ich nie geschrieben habe. Tatsächlich nennen mich viele Freunde so, weil ich als Kind „Ich bin ein Glückskind“ aus dem Musical Mamma Mia gesungen habe und alle meinten, ich verkörpere das. Glück bedeutet für mich natürlich Yoga, Ernährung, Sport, Fitness – das passt einfach alles super zusammen. Und man fühlt sich in diesem Tuch danach hoffentlich wie ein Glückskind.

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„Die Fledermaus“ war die abenteurlichste Übung, die wir getestet haben.

Dein Nachname „Flieger“ passt ja auch perfekt zu dem, was du machst.. 🙂

Nelly Flieger, ja. Tatsächlich fällt das den Meisten gar nicht so auf…

Liebe Nelly, zum Schluss noch unsere obligatorische Frage: Hast du einen Lieblingsort in Leipzig?

Da ich in Wachau in Markkleeberg aufgewachsen bin, ist der See natürlich sehr wichtig für mich. Ich schaue auch heute in Stresssituationen noch immer gern am Markkleeberger See vorbei, das beruhigt mich enorm.

Vielen Dank für das Interview und die Probestunde und viel Erfolg weiterhin!

Ihr wollt Flying Yoga oder Pilates auch einmal ausprobieren? Wir können es Euch nur empfehlen! Stöbert doch mal in Nellys Kursplan und schaut wie es Euch gefällt. Wir sind gespannt auf Eure Meinungen!

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Was andere Menschen antreibt, ihre Geschichten und persönlichen Erfahrungen, besonders von GründerInnen, interessieren Francis am Meisten. Auf LAYERS findet ihr daher zahlreiche Interviews mit spannenden Persönlichkeiten. Außerdem stellt euch Francis regelmäßig Designfavoriten, Kulturnews und Lieblingsorte vor.

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