Ja, ich habe es getan: Das erste Mal seit drei Jahren, oder Schwangerschaft mitgezählt sogar fast vier Jahren, bin ich ohne meinen kleinen Hasen in den Urlaub gefahren. Das schlechte Gewissen ist mitgereist – und trotzdem: Es war herrlich!
Gemeinsam mit meiner guten Freundin und Lieblingsfotografin Christina Elena Wille sowie vielen neuen Lieblingskleidern von saxony ducks im Gepäck ging es auf die Insel Rügen. Was habe ich mich gefreut. Drei Nächte durchschlafen. Vier Tage nur das tun, was mir gefällt. Endlich ganz viel Zeit! Morgens im Bad. Beim Frühstücken. Am Strand. In der Sauna. Mit Buch in der Hand. Für meine Fotokamera. Oder bei einem Glas Wein am Abend.
„Drei Nächte durchschlafen. Vier Tage nur das tun, was mir gefällt.“
Ich liebe es, Mama zu sein. Ich liebe es, Freundin zu sein. Mein Leben ist erfüllt von Liebe. Aber ich habe ein Problem, das, glaube ich, viele Mamas haben. Ich möchte alles richtig machen – am besten perfekt – und verliere dabei manchmal mich selbst.
Mein Freund sagt: „Du kannst nur eine gute Mama sein, wenn du auf dich selbst aufpasst.“ Ich weiß, er hat Recht. Ich habe so viel darüber gelesen und es längst kapiert. Und trotzdem fällt es mir so unglaublich schwer.
Denn im Alltag sind die vielen Aufgaben einfach da. Ich werde morgens um drei geweckt, um ein Fläschchen zu machen. Um sieben muss ich mich beeilen, damit der Kleine schnell auf Toilette geht, bevor es zu einer Überschwemmung kommt.
Noch ein Fläschchen, anziehen, Zähne putzen, Leberwurstbrot schmieren und ab zum Kindergarten. Halt! Uups, wie sehe ich denn aus! Also noch in drei Minuten frisch machen, Augenringe verstecken, verstrubbelte Haare bändigen und ein schönes Kleid anziehen.
Dann schnell arbeiten – wenn ich Glück habe, immerhin im Homeoffice bleiben. Wohnung halbwegs putzen. Und anschließend wieder zum Kindergarten rasen. Nicht, dass ich die letzte Mama bin. Und weiter dreht sich das Hamsterrad. Bis ich gegen 21 Uhr nach der Dino-Gutenachtgeschichte vor Erschöpfung liegenbleibe.
So sind natürlich nicht alle Tage. Aber viel zu viele. Ich freue mich immer, wenn wir es schaffen, trotzdem noch etwas zu unternehmen. Oder gar Besuch bei uns zu empfangen. Neulich habe ich einen Rekord aufgestellt: Innerhalb einer Stunde ist es mir gelungen, einkaufen zu gehen, einen selbstgemachten Apfelkuchen fertig zu backen, ein leckeres Abendessen für sieben Personen zu zaubern und dabei auch noch gut auszusehen! Früher hätte ich sowas nicht geschafft. Was ist das nur für ein verrücktes Leben. Soll ich lachen oder weinen?
„Was ist das nur für ein verrücktes Leben. Soll ich lachen oder weinen?“
Urlaub am Meer war also mehr als verdient. Christina und ich haben uns für ein schönes Hotel in Binz entschieden. Etwas in die Jahre gekommen (wie ich, haha!), aber ruhig, mit Wellnessbereich und leckerem Essen.
Morgens am Strand waren wir oft die Ersten und haben Fotos geknipst, auf denen man nicht sieht, wie wir frieren. Das Beste daran: Der erste heiße Tee danach! Mit Blick über die weißen Holzvillen bis hin zum Gespensterwald.
Später sind wir lange spazieren gegangen. Hatten viele schöne Gespräche, haben gekichert und ja, ich habe mich auch ein bisschen aufgeregt über die Männer und über mich selbst, darüber, dass sich alles oft so kompliziert anfühlt und doch eigentlich so einfach ist und man sich eigentlich glücklich schätzen sollte, aber es manchmal eben nicht kann.
Ob Binz zu empfehlen ist? Aber natürlich, meine Lieben! Die alten Seebäder an der Ostsee sind doch alle wunderbar – im Herbst, im Winter oder im Frühling. Im Sommer wäre es mir dort zu voll. Wobei, mit Kind wäre ich auch dafür zu gewinnen. Hauptsache ein bisschen Erholung!
Fahrt hin. Nehmt euch Zeit, um in den Tag hinein zu träumen. Sammelt Steine und Muscheln. Steckt mal den kleinen Zeh ins Wasser. Beobachtet die Kaninchen in den Dünen. Schleckt ein leckeres Sanddorneis. Schaut euch die alten Strandvillen an. Spaziert mal nach Prora und steigt, wenn ihr könnt, auf die Fähre nach Hiddensee – eine meiner absoluten Lieblingsinseln und ganz nah bei Rügen.
Vier Tage später fahren wir erholt und happy zurück. Ja, ich habe ein schlechtes Gewissen. Und ich sehne mich nach meinen zwei inzwischen wahrscheinlich völlig entkräfteten und verwahrlosten Männern. Aber ich bin auch auf den Geschmack gekommen. Seid stark, ihr Süßen. Der nächste Trip ist bereits geplant. Und auch dann heißt es wieder: Liebe Papas, liebe Babydinos, ihr müsst leider zuhause bleiben!
Bei ihrem Fotoshooting auf Rügen wurden Anne und Fotografin Christina Wille von saxony ducks mit wunderschönen Outfits aus nachhaltiger Produktion unterstützt.
Bild 1 & 2: Kleid von Alyki
Bild 3: Lieblingspulli von Christinas Opa
Bild 4: Cashmere Tuch von Alyki
Bild 6: Kleid von Magio Linen
Hut von Mühlbauer
Alles erhältlich bei saxony ducks in Leipzig Plagwitz oder online auf saxonyducks.de.