Wir stellen vor: Dessous Designerin Simone Franze
Pure Sinnlichkeit, erotische Köstlichkeiten und verführerisch-perfekte Kombinationen. Ein Hauch Heiligenschein, kombiniert mit zuckersüßen Details und glamourösen Applikationen. Alles in allem sündhaft charmant. So kennen wir das Label VIVE MARIA. Seit 1999 begeistert Designerin Simone Franze ihre Kundinnen mit Delikatessen für die Sinnlichkeit. Wir wollten wissen was hinter dem Geheimnis von VIVE MARIA steckt und haben uns auf den Weg nach Berlin Charlottenburg in das Atelier der Designerin gemacht.
An einem verregneten grauen Nachmittag begaben wir uns auf die Suche nach dem Atelier, welches in einem typischen Berliner Hinterhof zu finden war. Viele Treppen mussten wir steigen, um in die kreativen Räume zu gelangen. Je höher wir gingen, desto mehr Aufsteller und Plakate von Models in traumhaft schönen Dessous kamen uns entgegen. Oben angekommen, stand Designerin Simone schon an der Tür und begrüßte uns mit ihrem freundlichen Lächeln. Wir traten ein und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus: eine große gemütliche Berliner Hinterhaus-Wohnung, dekoriert mit Blumen, Kerzen, Heiligenstatuen und unzähligen verführerischen Dessous. Wir waren im Himmel!
Wir wurden neugierig und stellten Simone viele viele Fragen. Als erstes erzählte sie uns, wie sie Designerin wurde.
Ich wollte eigentlich immer Malerei studieren, das lag auch in meiner Familie, alle waren kreativ am Schaffen. Meine Interessen waren vielseitig: Mode, Grafik und Design waren große Leidenschaften von mir. Ich wollte immer in Paris studieren, aber finanziell war das nicht möglich. Somit entschied ich mich für ein dreijähriges Modestudium am Lette-Verein in Berlin. Ich ließ meinen Traum aber nie los und bekam nach meinem Studium ein Stipendium an der ESMOD, der Internationalen Schule für Mode und Design, und ging schließlich für ein Jahr nach Paris. Dort nahm dann alles seinen Lauf. Ich interessierte mich schon immer sehr für Unterwäsche, ich liebe raffinierte Spitze, kitschige Rüschen und ausgefallene Schnitte. Eigentlich all das, was man mit Paris in Verbindung bringt. An der ESMOD konnte ich Workshops belegen, nur für Unterwäsche. Ich habe so viel Spaß an der Arbeit gehabt, dass klar war, dass ich nur noch Dessous designen möchte. Leider ging das Jahr so schnell um und ich musste zurück nach Berlin und mir einen Job suchen. Aber wo nur, war die Frage!
Wie es in Berlin weiter ging und welche wichtige Rolle ein Anrufbeantworter spielte, erfuhren wir auch noch.
Meinen ersten Job bekam ich beim Label Blacky Dress. Ich habe drei Jahre Business Kleidung, Kostüme und Kleider entworfen. Da war nichts mit Dessous schneidern für den Anfang. Ich habe viel gelernt bei Blacky Dress, aber so richtig glücklich war ich mit meinem Job nicht. Ich kündigte ihn also und begann als Stylistin für Fotoproduktionen in Berlin zu arbeiten. Währendessen knüpfte ich viele gute Kontakte zu Fotografen und Firmen. Es stellte sich nach einem Jahr heraus, dass dies auch nicht wirklich das Richtige für mich war und somit begann ich in meiner Freizeit endlich wieder Unterwäsche zu nähen. Irgendwann muss man ja schließlich anfangen seine Träume zu verwirklichen. Mein Drang selbst etwas zu schaffen, war so groß, dass direkt meine erste eigene Unterwäsche-Kollektion entstanden ist. Durch meine guten Kontakte zu Fotografen, konnte ich die Kollektion gleich hochwertig shooten lassen. Die ersten Bilder wurden direkt in der lokalen Presse veröffentlicht. Eine kostenlose Berliner Zeitung, die in vielen Bars, Clubs und Restaurants auslag, nahm die komplette Fotostrecke auf und veröffentlichte sie mit meiner Privatnummer. Ich kann Euch sagen, mein Telefon stand nicht mehr still. Mein Anrufbeantworter war voll mit Nachrichten, alle wollten die Kollektion bestellen.
Und nach dem Telefonansturm?
Nach der Telefonwelle kam die große Frage, ob ich in die Selbständigkeit gehe und meinen Traum, der damals in Paris begann, weiter verfolgen soll. Viele Telefonate wurden geführt, um den richtigen Produzenten für VIVE MARIA zu finden. Ich habe Bilder von der Kollektion an viele Firmen geschickt, eine war dabei, die von meinen Produkten und Ideen überzeugt war. Es dauerte nicht lang und der Vertrag bei Nastrovje Potsdam war unterschrieben.
Nun gibt es VIVE MARIA bereits seit 15 Jahren und Simone ist nicht zu stoppen. Ihr Label hat sich über die Jahre weiter entwickelt und das Sortiment stets erweitert. Es gibt traumhaft schöne Nachtwäsche, vielseitige Unterwäsche Sets und auch Blusen und Kleider. Einmal lieblich verspielt mit Heiligenschein, dem Wahrzeichen des Labels, oder romantisch glamourös. Für Simone ist es wichtig, ihrem Style treu zu bleiben und sich nicht für kurzzeitige Trends zu verbiegen. Das gefällt uns!
Uns interessierte, wovon Simone sich inspirieren lässt und wir erfuhren, wie der Name VIVE MARIA entstand.
Oft inspirieren mich die Menschen auf den Straßen. Ich habe immer meinen Block in der Tasche und schreibe mir alles auf oder mache schnelle Skizzen. Manchmal ist es auch ein Kinofilm. Ich liebe alte Filme, da kann ich besonders gut abschalten und mir neue Idee holen. VIVE MARIA wurde auch nach einem Film aus den frühen 60er Jahren mit Brigitte Bardot benannt. Sie spielt darin ein Showgirl in kitschigen Rüschen und Dessous und war verführerisch und jungfräulich zugleich. Der Name passte perfekt zu meinen Ideen und verkörperte alles was ich mit meinen Designs ausdrücken wollte.
Ganz zum Schluß verriet uns Designerin Simone Franze auch noch, wo sie am Liebsten einfach mal die Seele baumeln lässt.
Ich gehe gerne essen und teste neue Restaurants aus. Eines meiner Lieblingsrestaurants ist das Kuchi in Charlottenburg. Wo ich so richtig entspanne ist aber definitiv die Natur. Ich fahre oft an die Ostsee und mache lange Strandspaziergänge und lausche dem Rauschen des Meeres.
Nach einer anschließenden Führung durch das bunte und inspirierende Atelier, in dem es in jeder Ecke etwas zu entdecken gab, verabschiedeten wir uns von Simone und stiegen die vielen Treppen im Berliner Hinterhaus wieder hinab. Den grauen Tag hat uns Simone mit ihren fantasievollen Designs und ihrer motivierenden Geschichte auf alle Fälle aufgehellt.
