KURZSUECHTIG Filmfestival

Die Highlights des mitteldeutschen Kurzfilmfestivals

Es wird Frühling – und somit endlich wieder Zeit für das größte und traditionsreichste Kurzfilmfestival in Mitteldeutschland: Vorhang auf für das KURZSUECHTIG! Vor nunmehr 14 Jahren wurde das Festival mit dem Ziel gegründet, dem bis dahin vernachlässigten regionalen Filmschaffen eine Bühne zu bieten. Vom Leipziger Publikum umgehend ins Herz geschlossen, hat sich daraus seither ein mehrtägiges und spartenübergreifenden Festival entwickelt, bei dem abseits der ausgetretenen Pfade hochklassiges Kino erlebt werden kann.

Mit der diesjährigen Ausgabe wagt das Festival nun noch einmal einen weiteren, aufregenden Schritt nach vorne. Nebst der Schaubühne Lindenfels kommt dieses Jahr zum ersten Mal das Kunstkraftwerk Leipzig als zweite Spielstätte dazu. Der neue, kreative Hotspot in unmittelbarer Nähe in Plagwitz bietet Raum für eine inhaltliche Weiterentwicklung. So werden hier neue Filmformate, Präsentationen und der Themenschwerpunkt „Nachwuchsförderung in Mitteldeutschland“ mit einem Werkstattgespräch mehr Raum erhalten.

Damit nicht genug: Zum ersten Mal wird im Kunstkraftwerk das filmische Schaffen eines Gastlandes präsentiert. Dieses Jahr geht diese Ehre an unsere liebenswerten Nachbarn aus der Schweiz. Wer dabei nur an Uhren, Schokolade, Käse und gewaschenes Geld denkt, wird hier auch andere Seiten der Eidgenossenschaft kennen lernen. An zwei Tagen zeigen Schweizer Filmschaffende ein filmisch zeitloses Potpourri zum Thema Flucht und Heimat.

KURZSUECHTIG in der Schaubühne Lindenfels.

Das Programm im Detail:

Animation

Den Auftakt ins Wettbewerbsprogramm in der Schaubühne machen am Mittwoch zehn Animationsfilme. Die Themen sind dabei so vielfältig wie die Macharten. So wird etwa in Invasion of Maple Street eine ganz normale Vorortstraße zum Schauspiel einer UFO-Landung oder in Socks eine hungrige Waschmaschine zum Retter einer alten Dame in Not. Aber auch ernste Themen finden hier Platz, etwa mit Wider das Vergessen, einem animierten Dokumentarfilm über das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald, oder Mourning, in dem fünf Stadien der Trauer visuell dargestellt werden.

Dok

Am Donnerstag buhlen sechs Dokumentarfilme um die Gunst von Publikum und Jury. Auch hier wartet eine enorme Themenvielfalt: Alte Kamellen etwa erforscht den Mythos Mann anhand der Pensionierung des eigenen Vaters. In Imbiss wiederum wird ein florierender Kiosk auf der Insel Lesvos gezeigt – dessen Kundschaft hauptsächlich aus gerade angekommenen Flüchtlingen besteht. Gespannt sein dürft Ihr auch auf Vendeplov – Portrait eines seltenen Feldsports, in dem ein perfektionistischer Leistungspflüger portraitiert und der Frage nachgegangen wird, weshalb wir Dinge tun, die wir lieben – auch wenn sie für Außenstehende nur schwer zu verstehen sind.

Fiktion

Über 50 Filme haben sich in dieser Kategorie beworben. Ihr dürft also gespannt sein auf ein hochkarätiges Programm. Vom dreiminütigen Weisheiten, einer Geschichte über deutsche und arabische Boxer, bis zum 30-Minuten-Werk Am Ende der Wald, in dem eine Polizistin im Affekt einen jungen Mann erschießt und an ihren Schuldgefühlen verzweifelt, sind hier am Freitagabend Filme unterschiedlichster Länge zu erleben.

Wettbewerb für Filmmusik und Sounddesign / Experimentalfilm 

Der Samstag steht in der Schaubühne Lindenfels ganz im Zeichen der Experimente. Am Nachmittag werden im Rahmen des Wettbewerbs für Filmmusik und Sounddesign acht verschiedene Künstler den Kurzfilm Eusepia von Johannes Plank musikalisch untermalen und so immer wieder neue Facetten und Auslegungen schaffen. Am Abend folgen dann Werke, die auch filmtechnisch über den Tellerrand schauen. Zu erleben gibt es experimentelle Musikvideos, Betrachtungen von Architektur und Krieg oder Arbeitsabläufe eines Tagebaus, der die Gegend mit weißem Kalk überzieht.

Zum ersten Mal als Location mit dabei: Das Kunstkraftwerk Leipzig.

Filmparty

Nebst der Vielzahl an Filmen, Diskussionen und Präsentationen darf auch das Feiern nicht vergessen werden. Am Freitagabend steigt deshalb im Kunstkraftwerk die offizielle Festivalparty, die gleichzeitig auch als Kick-Off für die sChwiizer Film Chuchi dient. In illustrer Runde wird hier bis in die frühen Morgenstunden getanzt und die Vielfalt des Dargebotenen gefeiert.

sCHwiizer Film Chuchi

Über das Wochenende (Samstag und Sonntag) zeigen Schweizer Filmschaffende im Kunstkraftwerk Filme im Spannungsfeld von Flucht und Heimat. Animiert, als Collage oder Spielfilm – in neun Filmen wird hier eine Schweiz abseits aller Klischees erkennbar. Wie der Titel andeutet, kommen aber auch kulinarische Genüsse nicht zu kurz: eigens für das Festival zaubert Daniel Jurisch, Pächter des PAN im Theater der jungen Welt, Schweizerische Leckerbissen auf die Teller.

Kaleidoscope VR-Showcase Vol. 2

Am Sonntag wird im Kunstkraftwerk ein komplett neues Filmformat vorgestellt. Bei einer Podiumsdiskussion wird über die Möglichkeiten von Virtual Reality und 360-Grad Film diskutiert. Anschließend können 25 verschiedene Projekte dank zur Verfügung gestellter VR-Brillen gleich live erlebt werden. Daneben präsentieren VR-Künstler in fünfminütigen Vorträge ihre Arbeiten.

Alle Infos auf einen Blick:

Was? Mitteldeutsches Kurzfilmfestival KURZSUECHTIG

Wann? 29. März – 02. April 2017

Wo? Schaubühne Lindenfels und Kunstkraftwerk Leipzig

Wie? Tagestickets: 7.50€/6.50€, Festivalpass (5-Tage): 30€/25€, Festivalparty (nur Abendkasse): 7€/6€. Die Tickets gibt’s online hier, beim Campus Service oder direkt vor Ort im Kunstkraftwerk und der Schaubühne Lindenfels. Bei Kauf eines Festivaltagestickets gibt es zudem 2€ Rabatt für die Festivalparty (am 31. März im Kunstkraftwerk Leipzig) und 2,50€ auf ein Tagesticket des Kunstkraftwerks Leipzig an den jeweiligen Tageskassen.

Die Neugier ist die mächtigste Antriebskraft im Universum, weil sie die beiden größten Bremskräfte im Universum überwinden kann: die Vernunft und die Angst. (Walter Moers)

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