ALBERTO Puche Professional
Wer mich kennt, weiß: schon seit vielen Jahren ist Alberto mein Stammfriseur. Er ist verantwortlich für mein Signature-Blond, das ich sehr liebe und auf das ich tatsächlich auch nicht erst einmal von fremden Menschen angesprochen wurde. Bis vor kurzem hat Alberto Suarez noch im Salon von Sven Hentschel bei Hair by Hentschel die Haare geschnitten – eine der besten Adressen der Stadt, wenn es um Qualität und Beratung geht.
Für Alberto war allerdings schon immer klar: irgendwann möchte er seinen eigenen Salon eröffnen. Ende letzten Jahres bekam er dann eine Gelegenheit, zu der er einfach nicht nein sagen konnte. Nun leitet er seit Dezember 2018 seinen eigenen Friseursalon. Im Salzgässchen, direkt neben dem Steigenberger Hotel im Leipziger Zentrum könnt ihr an einer riesigen Glasfront nun in fetten Buchstaben ALBERTO – Puche Professional lesen. Für mich natürlich Grund genug, um Alberto zu gratulieren und ihm in seinem neuen Salon einen Besuch abzustatten.
Wir haben über die Herausforderung gesprochen, auf einmal Chef eines Teams zu sein, worauf er besonderen Wert legt und was seine Kund*innen im neuen Salon erwartet.
Alberto, du hast seit Dezember deinen eigenen Salon in Leipzig. Wie waren die ersten zwei Monate?
Sehr turbulent. Ich komme aus einem sehr hochwertigen Salon und versuche nun den neuen Salon auch auf ein anderes Level zu bringen, was mit Herausforderungen verbunden ist. Man muss sehr viel nachdenken und Neues lernen, um das große Ganze zu entwickeln.
„Man muss sehr viel nachdenken und Neues lernen, um das große Ganze zu entwickeln.“
Wer sind deine Kunden?
Ich habe selbst einen sehr großen Kundenstamm, den ich in den Salon mitgebracht habe. Ansonsten geht es bei meinen Kunden kreuz und quer. Meine Türen sind offen für alle und so gehören vom Lehrer über den großen Firmenboss bis zu Studenten die verschiedensten Menschen zu meinen Kunden. Auch bei Männern und Frauen ist das Verhältnis gut gemischt; wir machen da keinen Unterschied. Es sind alle willkommen, denn so entsteht eine entspannte Atmosphäre. Außerdem mag ich es, mich immer wieder an neue Menschen anzupassen.
Worauf legst du in deinem neuen Salon besonders viel wert?
Meine Philosophie ist gute Qualität und Entspannung zu vereinen. Es muss nicht alles akkurat sein, denn ich glaube, dass Fehler auch bei Hochwertigkeit erlaubt sind. Trotz der Qualität soll also niemand Angst haben, etwas Falsches zu sagen. Gleichzeitig gehört es zu meiner Philosophie absolut ehrlich zum Kunden zu sein, vor allem beim Thema Beratung. Ich lege deshalb sehr viel Wert auf die Beratungstechniken. Also: Was können wir erreichen und was kann ich wirklich tun? So entwickele ich eine Dauerhaftigkeit für die Frisur.
„Bei der Kundenberatung bin ich absolut ehrlich.“
In deinem Salon werden die Produkte von Toni & Guy benutzt. Was ist dabei die Besonderheit?
Ich bin ursprünglich ein Aveda-Junge und wollte in dieser Richtung bleiben. Das Besondere an den Toni & Guy Produkten ist, dass sie zu 70 Prozent natürlich sind – also ähnlich wie Aveda. Außerdem kooperiert Toni & Guy sehr stark mit den Fashion Weeks – vor allem mit der in London – was auch besonders ist. Dementsprechend bin ich häufig auf der Fashion Week als Stylist unterwegs. Zum einen im Toni & Guy Team und zum anderen im europäischen Team von Aveda.
Auf Fashion Weeks nimmst du sicher einige Trends mit. Gibt es in diesem Jahr ein Trendthema, auf das man achten kann?
Heutzutage geht der Trend wieder sehr stark in Richtung Natürlichkeit. Das war schon in den letzten Jahren ein Thema, aber jetzt kommt es viel intensiver. Es wird mehr mit kleinen Akzenten gearbeitet, sodass man im Endeffekt Frische und Leichtigkeit erreicht.
„Der Trend geht zur Natürlichkeit.“
Vor diesem Salon warst du in einem Angestellten-Verhältnis, jetzt hast du einen eigenen Salon übernommen und leitest ihn. Was war bisher die größte Herausforderung und was hast du gelernt?
Ich habe in Sachen Mitarbeiterführung Einiges gelernt. Chef zu sein ist sehr schwierig. Irgendwie muss man versuchen, seinen Maßstab zu behalten und gleichzeitig gut auf den jeweiligen Mitarbeiter einzugehen. Das gilt auch beim Thema Freizeit: Heute wollen Mitarbeiter gern mehr Freizeit. Ich dagegen arbeite seit vielen Jahren sehr viel und das muss man auch tun, wenn man Erfolg haben möchte. Das zu vermitteln ist momentan eine Herausforderung. Aber ich glaube, es ist von Vorteil, dass ich ein bisschen entspannter bin und ein Ohr für alle habe – da merke ich, dass sich meine Mitarbeiter wohlfühlen. Das ist wichtig!
Du planst Events und hast einige Besonderheiten in deinen Salon integriert. Welche sind das?
Fangen wir bei Getränken an: Neben Tee und klassischen Kaffeegetränken haben wir auch Bier, Sekt, Schampus oder Rum. Außerdem haben wir einen Parkservice, bei dem wir vom Steigenberger Hotel unterstützt werden. Die Kunden stellen also ihre Autos vor der Tür ab, geben ihren Schlüssel ab und dann wird das Auto kostenlos geparkt. Gegen einen Aufpreis kann es auch während des Friseurbesuchs von innen und außen gereinigt werden – so bekommt man ein sauberes Auto zurück und spart dabei auch noch Zeit. Im nächsten Monat steht auch eine Kooperation mit dem Steigenberger Hotel an, sodass meine Kunden, die von außerhalb kommen dort für einen geringeren Preis übernachten können. Außerdem sind Vernissagen mit Künstlern geplant.
Du lebst seit 15 Jahren in Leipzig und kennst die Stadt mittlerweile ganz gut. Wo ist dein Lieblingsplatz?
Tatsächlich bin ich gern am Cospudener See, weil er mich an einen großen See in meiner Heimat erinnert. Ich brauche einfach Wasser und deshalb ist der Cossi so toll!