Unternehmensnachfolge ist in Sachsen ein großes Thema. Thuy Linh Nguyen hat den Schritt gewagt und mit der Neuen Pfefferkiste im Leipziger Osten ein traditionelles, gut bürgerliches Restaurant inklusive kleine Pension übernommen. Im Beitrag berichtet sie, wie ihre Perspektive als Mama die aktuellen Umbaupläne, aber auch ihre persönlichen Erwartungen an ihre Mitarbeiter prägen.
Neue Perspektiven und richtige Entscheidungen
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass es eine unglaubliche Erfahrung gewesen ist, sowohl Mama als auch Unternehmerin zu werden. Natürlich jedes auf seine ganz spezielle eigene Weise. Es verändert die Sicht auf das Leben, die vorher gesteckten Ziele und die Menschen.
So muss man sowohl als Mama und als Unternehmerin lernen, Geduld und Disziplin zu haben, um in bestimmten Momenten die richtigen Entscheidungen zu treffen.
„Als Mama prüft und wägt man genauer ab, wie man seine Zukunft gestaltet um seinem Kind ein gutes Vorbild zu sein.“
Gesunde Küche – zu Hause UND im Restaurant
Deswegen versucht man, seine Zeit sowohl effektiv als auch produktiv einzuteilen, um mehr bei seinem Kind sein und schöne Momente haben zu können. Außerdem überlegt man genauer, wie man seinen Kunden als auch seinem eigenen Kind nachhaltig gesündere Lebensmittel anmuten kann.
„Mein Denken und Handeln haben sich mit der Zeit als Mama verändert.“
Dies überträgt sich auch in manchen Bereichen auf mein Geschäft und Mitarbeiter. Ich versuche diesen dann meine persönliche Geschäftsphilosophie zu vermitteln. So sollen sie mit dem Gast genauso umgehen, wie mit ihrer Familie daheim. – Herzlich, aufmerksam, empathisch und authentisch.
Geteiltes Glück und doppeltes Verständnis
Als Mutter und Unternehmerin lernt man auch, dass nicht nur Geld und Erfolg im Leben wichtig ist, sondern auch andere Menschen an seinem Glück teilhaben zu lassen. Als Mama hat man nun mehr Verständnis für die Sorgen und Probleme seiner Mitarbeiter, die selber Kinder haben.
Zudem haben sich meine Perspektive und die Ausrichtung meines Unternehmens durch die Erfahrungen als Mama geändert. So werde ich bei einem zukünftig geplanten Umbau meines Restaurants darauf achten, dass dieses kinderfreundlicher gestaltet wird.
„Mütter und Kinder sollen sich noch mehr wohl fühlen können.“
Abschließend kann ich sagen, sowohl als Mama als auch als Unternehmerin steht man immer vor neuen Herausforderungen – mal mit guten und mal schlechten Tagen. Doch wenn man beides mit Herz und Leidenschaft tut, lohnt es sich immer!
Dieser Beitrag ist Teil des Ausstellungsprojektes MAMA MAGMA von unserer Kolumnistin Anne Schwerin über Frauen, die Unternehmerinnen bzw. Selbständige und Mamas sind. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Frage, wie die Erfahrung der Mutterschaft unternehmerisches Handeln transformiert. Alle Bilder der Ausstellung sind vom 21. August bis 15. November 2024 frei zugänglich im Foyer der IHK zu Leipzig zu sehen. Zu den Beiträgen der weiteren Frauen geht es hier.