Ich finde Bücher sind die schönsten Geschenke, die man einem Menschen machen kann. Von mir gibt es eigentlich zu fast jeder Gelegenheit ein Buch, denn Bücher sind für mich der Schlüssel zur Welt und darüber hinaus.
Ich liebe es, mich auf die Suche zu machen, zu stöbern und zu schmökern und für andere das perfekte Buchgeschenk auszuwählen.
Gerade in der Weihnachtszeit, wenn es draußen knackig kalt und drinnen wohlig warm ist, macht man es sich doch gerne mit einem Buch auf der Couch bequem. Damit ihr für Weihnachten ebenfalls versorgt seid, kommen hier meine Buchempfehlungen für den Weihnachtsbaum.
Meine Top 5 Bücher, die zu Weihnachten unterm Baum liegen sollten
Ist die Erde hart von Malla Nunn
Dieses Buch habe ich erst vor kurzem in meiner Lieblingsbuchhandlung entdeckt und es sofort nach dem Kauf verschlungen. In diesem biografisch angehauchten Roman folgen wir Adele Joubert und ihrem Schulalltag in einem Internat im Swasiland (heute Eswatini) der 1960er Jahre. Sie ist ein Kind, welches es eigentlich unter der Apartheid nicht geben dürfte. Ihre Mutter ist Schwarz, ihr Vater weiß und lebt getrennt von der Familie.
In „Ist die Erde hart“ behandelt die Autorin Malla Nunn nicht nur den ständig anwesenden Rassismus, sondern auch Themen wie Freundschaft und Druck durch AltersgenossInnen, das Heranwachsen als Mädchen und den Riss zwischen Tradition und Moderne. Alles gepaart mit einem subtilen Humor, der einen die mitunter harte Kost leichter verdauen lässt.
Mit B-OB Coddiwomple die Welt erkunden
Über den Instagram-Account „weltenbummlerkids“ bin ich eher per Zufall gestoßen. Die fünfköpfige Familie rund um Mama Stephi und Papa Ben hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Kinderbuch pro Land der Welt zu veröffentlichen. Ein ehrgeiziges Ziel, welchem sie dieses Jahr durch ihren neusten Band über Botswana näher gerückt sind.
In ihren Büchern bringen sie auf spielerische Art und Weise Kindern die Welt ins Wohnzimmer und wecken so Mut, EntdeckerInnengeist und Neugierde auf unseren fabelhaften Planeten.
Ihre Vision ist es, dass Eltern und Kinder gemeinsam die Abenteuergeschichten rund um die Weltenbummlerkids lesen und so die Welt zusammen entdecken.
Die Lüge von Mikita Franko
Für mich wäre die weihnachtliche Büchergeschenkliste nicht komplett, ohne mein Highlight des Jahres zu empfehlen, „Die Lüge“ von Mikita Franko. Nach dem Tod seiner Mutter, zieht Mikita (ob die Namensverwandschaft zufällig ist? Ich rätsle immer noch…) zu seinem Onkel Slawa und dessen Partner Lew. Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, ist in Russland undenkbar. Mikita wächst zu Hause behütet auf, doch in der Öffentlichkeit muss er schon früh lernen, den Lebensstil seiner Adoptiveltern zu verheimlichen. Je älter Mikita wird, desto mehr verstrickt er sich in Lügen, entdeckt seine eigene Sexualität und könnte manchmal platzen vor Geheimnissen.
„Die Lüge“ ist ein unglaublicher Roman. Obwohl das Thema so schwer und kritisch ist, fühlt sich das Buch auf vielen Seiten so nicht an.
Mikita Franko schafft mit seinen Buchstaben eine wohlige Umarmung und man möchte beinahe selbst zu Slawa und Lew ziehen.
Das Leben der drei zeigt eindrücklich, wie schwer es ist, als homosexuelle Person in Russland zu leben und welche alltäglichen Herausforderungen damit einhergehen.
Und jetzt Du. Von Tupoka Ogette
Mindestens ein Sachbuch sollte nicht unterm Weihnachtsbaum fehlen und für mich liegt kaum etwas näher als „Und jetzt Du.“ von Tupoka Ogette zu empfehlen. Vielleicht ist euch die Autorin und Anti-Rassismus Trainerin und Beraterin durch „exit Racism“ bereits ein Begriff. Falls nicht, ist dieses Buch ebenso empfehlenswert, ob als Geschenk oder auch für euch selbst.
Die Autorin hält uns als LeserIn immer wieder den Spiegel vor und gibt Anregungen, wie wir rassismuskritisch leben können. Dazu gibt sie zunächst einen Input und erklärt die Hintergründe, weshalb wir alle rassistisch sozialisiert sind, ehe sie praktische Handlungsempfehlungen und Anleitungen zur Reflektion gibt. Ein Muss für uns als Gesellschaft und insbesondere für all diejenigen Menschen die meinen, genug über Rassismus zu wissen.
Als die Stadt in Flammen stand von Kimberly Jones
Zu guter Letzt möchte ich euch noch ein Jugendbuch empfehlen, das Erwachsene ganz genauso begeistern kann. In „Als die Stadt in Flammen stand“, geraten die Jugendlichen Lena und Campbell mehr aus Zufall aneinander. Eine der beiden ist Schwarz, die andere ist weiß und eigentlich sind sie nicht befreundet. Bei einem Footballmatch kommt es allerdings zu Ausschreitungen und die beiden befinden sich plötzlich in einer Situation, in der sie ohneeinander nicht mehr rauskommen.
Was den Roman so gelungen macht, ist dass Kimberly Jones einen unterhaltsamen Jugendroman geschrieben hat, der ein echter Pageturner ist und dennoch eine Botschaft hat. Jugendliche können sich so einfach und unterhaltsam mit den gesellschaftlichen Strukturen und Herausforderungen in den USA beschäftigen und ganz nebenbei auch ihre eigenen Rückschlüsse auf Deutschland ziehen.